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K wie Karriere
01.09.2020

Job Offer: Entscheiden nicht zaudern

«Nehme ich ihn oder nicht? Oder warte ich doch auf einen Besseren? Eigentlich ist der Bisherige gar nicht so schlecht, wenn auch etwas langweilig. Sowas Neues, Interessantes wäre schon eine Sünde wert…»

03.04.2019

Job Offer: Entscheiden nicht zaudern

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«Nehme ich ihn oder nicht? Oder warte ich doch auf einen Besseren? Eigentlich ist der Bisherige gar nicht so schlecht, wenn auch etwas langweilig. Sowas Neues, Interessantes wäre schon eine Sünde wert…»

Welcher Typus sind Sie: Zauderer oder Opportunist? Narzisst oder Bauchentscheider? Eine kleine Typologie

Sie waren in verschiedenen Vorstellungsgesprächen, in einer ersten und zweiten Runde. Sie haben mögliche neue Chefs, Kollegen und Mitarbeiter kennengelernt und sich einiges an beruflichen Chancen und Möglichkeiten durch den Kopf gehen lassen.

Und jetzt? Jetzt müssen Sie entscheiden: Welchen Schritt werden Sie wirklich wagen? Sie zögern, wägen Vor-und Nachteile ab, werden unsicher: Oh, nein, nicht schon wieder so einer!

Nichts irritiert einen zukünftigen Arbeitgeber mehr, als wenn ein erfolgreicher Kandidat, der in der letzten Gesprächsrunde überzeugt hat, nach Vertragsangebot plötzlich zögerlich wird. Das passiert leider häufig und ist für alle Beteiligten ärgerlich. Das Unternehmen, das sich eigentlich bereits für eine Person entschieden hat, muss sich nun fragen, wen es denn wirklich vor sich hat.

Schlecht fürs Image: Wenn plötzlich alles kompliziert wird

In diesen Fällen startet der Kandidat üblicherweise kurz vor Vertragsunterzeichnung ein zähes Ringen um irgendwelche Nebenschauplätze. Dabei geht es um Fragen, die bisher noch kein Thema waren oder vom Kandidaten schlicht nicht angesprochen wurden. Aus heiterem Himmel tauchen persönliche Argumente und Prioritäten auf, die den Arbeitgeber stutzig werden lassen.

Ich habe mich schon oft gefragt, was sich im Hintergrund beim Kandidaten wirklich abspielt. Jeder Einzelfall ist individuell, und: „Drum prüfe, wer sich ewig bindet."
Bisher konnte ich folgende Typologien herausschälen: Zu welchem neigen Sie?

(Vorsicht! Alle vier Typen wirken negativ. Folglich möchte keiner dazugehören. Daher habe ich geschrieben «neigen Sie».)

Angsthase: Sie suchen eine Veränderung, haben aber Angst davor. Nun, wo es ernst wird, bekommen sie kalte Füsse. Sie erschrecken vor Ihrem eigenen Mut und machen im letzten Moment einen Rückzieher. Lieber belassen Sie alles beim Alten. So wissen Sie, was Sie haben oder eben nicht haben. Sicher ist sicher.

Narzisst: Sie testen gern ein wenig aus, was so drin liegen würde, wenn Sie denn wirklich wollen würden. Sind Sie noch gefragt auf dem Markt? Sie möchten regelmässig spüren, dass es noch andere gute Stellen für Sie gäbe. Das gibt Ihnen im Arbeitsalltag Auftrieb und Sicherheit. Es schmeichelt Ihrem Ego, wenn Sie wissen, dass Sie begehrt sind.

Opportunist: Sie sind immer ein bisschen mit einem Ohr am Markt. Nie immun gegen interessante Ansprachen, aber auch nicht unbedingt interessiert. Latent auf der Suche nach der besten Gelegenheit. Bis zum letzten Moment wissen Sie nicht, ob Sie einen Stellenwechsel wagen wollen. Und dann kommt der Entscheid unvermittelt, plötzlich ist die Gelegenheit günstig, alles stimmt und zack! Sie schlagen zu - oder eben doch nicht.

Bauchentscheider: Im Kopf stimmt alles, alles scheint vernünftig und läuft nach Plan. Dennoch stimmt dann trotzdem irgendwas einfach nicht. Sie verspüren unerklärbares Unwohlsein. Sie halten inne und werden vorsichtig. Sie strecken alle Fühler aus und versuchen Ihr Unwohlsein zu analysieren. Schliesslich scheuen Sie sich nicht davor, Ihren Kopfentscheid mit Ihrem Bauchentscheid umzustossen.